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20.04.2019

Das Turnier war super und für uns als Jugendspieler sehr bedeutungsvoll

Interview mit Kevin Stöger

Der Wechsel nach Düsseldorf hat sich für Kein Stöger gelohnt. Mit Fortuna spielt der Mittelfeldmotor eine starke Saison, wurde zuletzt sogar zur österreichischen A-Nationalmannschaft eingeladen. Sein erster Auftritt in Düsseldorf ist jetzt acht Jahre her. Als U19-Spieler des VfB Stuttgart wurde Kevin Stöger 2011 zum besten Mittelfeldspieler der CRB U19 Champions Trophy gewählt. Wir haben mit ihm über seinen Weg zum Fußballprofi gesprochen.

Erinnern Sie sich noch an das Turnier?
Leider nur noch ein bisschen, was den Verlauf des Turniers angeht. Wir sind, glaube ich, im Halbfinale ausgeschieden. Aber daran, dass ich als bester Spieler ausgezeichnet wurde, daran kann ich mich natürlich immer noch erinnern.

Haben Sie den Pokal noch?
Ja, er ist gut verstaut in der Heimat. Da ich in den letzten Jahren sehr oft umgezogen bin, habe ich nie alle Trophäen mitnehmen können.

Wie haben Sie die CRB U19 Champions Trophy damals empfunden?
Das Turnier war super und für uns als Jugendspieler sehr bedeutungsvoll. Wir haben uns immer auf solche Vergleiche gefreut, vor allem auf die Gegner. In Stuttgart haben wir in der Liga ja immer die gleichen Gegner gehabt, also Bayern, Hoffenheim oder 1860 München. Das waren natürlich starke Teams, aber bei Turnieren wie dem in Düsseldorf da hat man auch auch mal gegen andere, internationale Mannschaften spielen können. Durch solche Tests kann man sich einerseits beweisen, andererseits freut man sich über die Abwechslung, mal gegen andere große Mannschaften zu spielen. Inzwischen gibt es für die großen Teams ja die Youth League, deshalb weiß ich nicht, wo heutzutage der Fokus liegt. Aber ich glaube, dass sich alle Spieler auf die CRB U19 Champions Trophy freuen.

Sie sind gebürtiger Österreicher. Wie kamen sie als 16-Jähriger nach Stuttgart?
Damals bei einem Freundschaftsspiel der U17-Nationalmannschaft von Österreich gegen Tschechien war der damalige Chefscout des VfB im Publikum. Anscheinend war der so begeistert von mir, dass die mich danach haben wollten. Dann bin ich alleine ohne Familie ins Jugendinternat nach Stuttgart gezogen.

War das ein schwerer Schritt?
Es war ein großer Schritt. Aber ich hatte damals schon den Traum, in Deutschland in der Bundesliga zu spielen und ich hätte damals dafür alles aufgegeben, um mir diesen Traum zu erfüllen. Und das habe ich irgendwie ja auch getan. Aber ich kann rückblickend nur sagen: Der Schritt hat sich gelohnt und ich würde ihn jederzeit wieder machen. Ich bin jetzt da angelangt, wo ich immer hin wollte.

Das klingt sehr ehrgeizig...
Ich hätte alles dafür gemacht, Profi zu werden. Für mich gab es nur dieses eine Ziel und ich habe viele andere Dinge im Leben hinten angestellt. Über Umwege, über die 2. Bundesliga, bin ich in dieser Saison bei der Fortuna in der Bundesliga angelangt und wir spielen eine sehr gute Saison. Das freut mich!

Wie war es damals, als Sie Profi wurden?
Als ich den Vertrag unterschrieben habe, das war damals mein schönstes Erlebnis. Ich bin immer noch überaus glücklich, als ich damals den ersten Schritt mit Stuttgart gemacht habe. Denn nicht jeder, der einen Profivertrag unterschreibt, schafft es auch in der ersten Liga zu spielen. Als ich den Vertrag damals unterschrieben habe, habe ich zu mir gesagt, der Vertrag alleine reicht nicht. Jetzt will ich es auch in die Bundesliga schaffen. In diesem Jahr ist das endlich gelungen.

Haben Sie Tipps für Jugendliche, die Ihnen nacheifern wollen?
In der Jugend sollte der Spaß immer im Vordergrund stehen. Man darf aber auch das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Man sollte immer wissen, für was man arbeitet und Zeit investiert. Ein bisschen Talent schadet auch nicht. Dazu sollte man in jedem Training Vollgas geben, an sich arbeiten und vor allem an sich glauben.

Wie gefällt es Ihnen in Düsseldorf?
Der Verein, die Mannschaft, die Stadt - Alles ist super. Ich fühle mich sehr wohl und bin glücklich, den Schritt nach Düsseldorf gemacht zu haben.

Sie waren im März bei der A-Nationalmannschaft. Wie war das?
Das war meine erste Einberufung und ich war richtig stolz darauf, dass ich dabei sein konnte. Am Anfang ist man sogar ein bisschen nervös, aber es hat schon richtig Spaß gemacht.

Was nimmt man mit von so einem Lehrgang? Es gab ja zwei Niederlagen gegen Polen und Israel...
Ich habe trotzdem einiges mitnehmen können, obwohl die Ergebnisse leider nicht so gut waren. Ich habe immer gesagt, ich will Nationalspieler werden. Das habe ich noch nicht ganz geschafft, weil ich nicht zum Einsatz kam. Aber ich bin dem Ziel einen kleinen Schritt näher gekommen. Ich habe einiges erleben dürfen und glaube ich habe einen ganz guten Eindruck im Training hinterlassen. Ich hoffe, da kommt noch mehr in der Zukunft.

Was wünsche Sie sich für den Rest der Saison?
Wir wollen mit der Fortuna noch ein paar Spiele gewinnen. Das größte Ziel ist der Nichtabstieg. Und da fehlen noch ein paar Punkte, um sicher zu sein und die Saison entspannt zu Ende zu spielen.

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