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20.04.2019

Die Japanische Hochschulauswahl

Von der Schule zum Fussballprofi

Japan und Düsseldorf – das ist eine ganz besondere Verbindung. Nicht nur, weil in Düsseldorf die größte japanische Kommune außerhalb Japans ist. Sondern auch, weil die Japanische Hochschulauswahl inzwischen Stammgast der CRB U19 Champions Trophy ist. Das ist ein Zeichen großer Verbundenheit. Und die besteht schon seit 1983. „Sicher hat die Teilnahme an Eurem Turnier zur Entwicklung des Japanischen Fußballs viel beigetragen“, glaubt Enomoto Ryozo, der seit 1983 mit den Japanern nach Düsseldorf kommt, den hier aber alle nur Eno nennen. „In den 80er Jahren gab es nur wenige Gelegenheiten als Mannschaft ins Ausland zu reisen um an einem hochkarätigen Turnier wie der U19 Champions Trophy teilzunehmen, wo man die hochqualitativen internationalen Erfahrungen mit verschiedensten Fußballkulturen sammeln kann.“

Die Japanische Fußball-Förderung ist auf zwei Säulen gestellt. Zum einen gibt es seit 1993 ein Vereinssystem mit 115 Fußballklubs. Viel länger existieren aber die Hochschulmannschaften. Inzwischen gibt es 4162 Hochschulteams im Land und die kämpfen seit 93 Jahren um die Meisterschaft.

Dafür gibt es erst eine Qualifikationsrunde und danach spielen 49 qualifizierte Mannschaften den Sieger aus. Und das Turnier hat es in sich: In diesem Jahr setzte sich Maebashi Ikuei mit 1:0 gegen Ryutsu Keizai Kashiwa durch - das ganze vor 46 000 Zuschauern. Dem Sieger überreichte danach Martin Meyer den Charly-Meyer-Pokal, eingeladen worden war der Turnierleiter vom Japanischen Hochschulfußballverband. Aus den besten Spielern dieser Endrunde wird die Hochschulauswahl gebildet. Und so kann es schon mal sein, dass herausragende Spieler zwar von der Förderung der Hochschulen profitieren, aber nie ein Teil der Auswahl werden. Zum Beispiel die heutigen Weltstars Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Shinji Okazaki (Leicester), Atsuto Uchida (Ex-Schalke), Keisuke Honda (Ex-AC Mailand) oder Yuto Nagamoto (Galatasaray Istanbul). Sie alle spielten nicht in einem Verein sondern an einer japanischen Hochschule. Doch in die Auswahl oder nach Düsseldorf schafften Sie es nicht, weil ihre High School sich nicht für die Endrunde qualifizierte.

Wer es aber in die Auswahl schafft, der hat gute Chancen, Fußballprofi zu werden. Soya Takahashi (Sanfrecce Hiroshima), Tasuku Hiraoka (FC Tokyo) und Go Iwase (Kyoto Sanga FC) gewannen 2013 mit der Hochschulauswahl die U19 Champions Trophy und unterschrieben im Sommer danach einen Profivertrag in der J-League. Andere Spieler bleiben vier Jahre an der High School und wechseln dann in den Profibereich. „Seit 1999 sind über 100 Spieler, die an der U19 Champions Trophy teilgenommen haben, Profi geworden“, sagt Eno.

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